Wartung und Pflege

Allgemeines

Warnung

sym-achtung Unfallgefahr besteht bei unsachgemäßer Wartung. ⇨ Regelmäßige Wartung durch geschultes Personal, einen autorisierten Händler oder den Hersteller ist erforderlich.

Warnung

sym-verriegeln Sichern Sie das Kart gegen unbeabsichtigte Bewegungen während der Wartung. Verwenden Sie dafür einen geeigneten Kartmontagewagen.

Warnung

sym-spannungsfrei sym-spannungsfrei-machen Trennen Sie während der Wartung das Kart von allen Stromquellen, einschließlich Akku. Der Betriebsschalter muss auf „AUS“ stehen.

Warnung

sym-quetschgefahr Quetsch- und Einklemmgefahr besteht bei Arbeiten am Kart. Nur geschultes Personal darf Prüfungen und Arbeiten durchführen. Vermeiden Sie gleichzeitig mehrere Personen am Kart.

Achtung

sym-handbuch-lesen Beachten Sie die jeweiligen Wartungsanleitungen bei Verwendung von Zubehör und Anbauteilen (z.B. Reifen, Pedale, Sitzeinlagen).

Gefahr

sym-achtung Bei Zweifeln an der Fahrbereitschaft des Karts nehmen Sie es nicht in Betrieb. Wenden Sie sich bei Fragen an den autorisierten Händler oder Hersteller.

Die Wartung der Karts erfolgt analog zu Karts mit einem Honda-Motor. Elektrische Komponenten benötigen außer dem Akku keine Wartung. Nach Regenfahrten trocknen Sie das Kart vorsichtig mit einem weichen, saugfähigen Lappen. Konservieren Sie nicht gegen Rost geschützte Komponenten (z.B. Hinterachse, Kugellager) mit einem milden Rostschutz (z.B. WD40). Behandeln Sie dabei nicht die Bremsanlage und Bremsscheibe.

Gaspedal, Gaszug und Gaspoti

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  1. Gaspoti am Motor

  2. Stellung Gaspedal „0“

  3. Stellung „Vollgas“

Justieren und kontrollieren Sie die Einstellung des Gaspotis am Motor bei der Verstellung des Gaspedals oder beim Wechseln des Gaszugs. In der Stellung „0“ muss der Poti sicher am hinteren Anschlag anliegen, ohne dass der Gaszug vorgespannt ist. In der Stellung „Vollgas“ muss der Gaspoti noch etwa 1 bis 2 mm Spiel zum internen Anschlag haben. Das Kart beschleunigt in dieser Poti-Stellung mit 100% Leistung.

Hinweis

sym-info Wenn der Gaspoti nicht korrekt auf „0“ steht, kann die Fahrbereitschaft nicht freigeschaltet werden (→Starten des Karts und Fahrbetrieb)

Vorsicht

sym-achtung Die korrekte Einstellung des Gaspotis ist wichtig für den sicheren Betrieb des Karts. Überprüfen Sie die Leichtgängigkeit des gesamten Gas-Systems.

Bremsanlage

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  1. Bremsscheibe

  2. Bremsbeläge

  3. Entlüfterventil

  4. Nachstellschraube mit Dichtmutter

  5. Deckel zum Wechseln der Beläge

  6. Sicherungsmutter M8 (SW 10) verkupfert „Metallstopp“

  7. Hauptbremszylinder Stellung „0“

  8. Hauptbremszylinder mit Fußkraft betätigt

Warnung

sym-achtung Nur geschultes Personal darf am Bremssystem arbeiten. Der Hersteller oder Händler bietet Service oder Ausbildung an.

Achtung

sym-achtung Überprüfen Sie regelmäßig die Bremsanlage auf Verschleiß. Tauschen Sie bei Bedarf Beläge und Scheibe aus. Wechseln Sie die Bremsflüssigkeit einmal jährlich und entlüften Sie das System bei Bedarf („schwammiger Bremse“).

Achtung

sym-achtung Verwenden Sie nur Bremsflüssigkeit DOT 4 (Class 4 nach ISO 4925:2020-07). Andere Bremsflüssigkeiten können das Bremssystem irreversibel beschädigen.

Verschleißgrenzen

  • Bremsscheibe (1): Mindestdicke 13 mm, ansonsten tauschen Sie die Bremsscheibe.

  • Bremsbeläge (2): Mindestdicke 12 mm, ansonsten tauschen Sie die Bremsbeläge.

  • Spalt zwischen Belag und Scheibe: Maximal 0,9 mm, ansonsten justieren Sie die Position der Bremsbeläge.

Einstellung der Pedale und Anschlagschrauben

  • Stellen Sie die Pedale und Anschlagschraubensind so ein, dass der Hebel des Hauptbremszylinders (7) bei nicht betätigtem Pedal sich in der im Bild gezeigten Stellung befindet.

  • Der Hebel muss bei nicht betätigtem Pedal leichtes Spiel aufweisen.

  • Bei Betätigen der Bremse mit normaler Fußkraft darf sich das Kart durch Schieben nicht mehr bewegen lassen. Der Hebel des Hauptbremszylinders (8) darf dabei nicht weiter als 95° vorgespannt sein, sonst müssen Sie die Beläge nachstellen.

Nachstellen der Beläge

  • Öffnen Sie den Deckel (9) des Hauptbremszylinders und entnehmen Sie die Ausgleichsmembran.

  • Stellen Sie die Bremskolben, bzw. Beläge mit der Nachstellschrauben (4) so ein, dass zwischen Bremsscheibe und Belag ein Spalt von ca. 0,5 mm vorhanden ist (Messung mit einem Lehrenband).

    • Öffen Sie die Dichtmutter M8 an der Nachstellschraube (4) mit einem Ringschlüssel (SW 13) ca. ¼-Umdrehung und halten sie in dieser Position fest.

    • Drehen Sie den Gewindestift M8 mit einem Innensechskantschlüssel (mit Kugelkopf) SW 4, bis der Abstand von Belag und Scheibe passt.

    • Halten Sie den Gewindestift in der Position fest und ziehen Sie die Dichtmutter wieder fest.

    • Wiederholen Sie den Vorgang für die zweite Seite

  • Kontrollieren Sie den Füllstand der Bremsflüssigkeit im Hauptbremszylinder und füllen Sie Bremsflüssigkeit bis zur Füllmarkierung (nicht überfüllen!) auf.

  • Setzen Sie die Ausgleichsmembran und das Distanzstück auf und drehen Sie den Deckel (9) fest.

  • Prüfen Sie abschließend die Funktion der Bremse im Stand, ggf. müssen Sie das Bremssystem entlüften.

Wechseln der Bremsbeläge

  • Öffnen Sie den Deckel (9) des Hauptbremszylinders und entnehmen Sie die Ausgleichsmembran.

  • Stellen Sie die Bremskolben, bzw. Beläge mit der Nachstellschrauben (4) soweit zurück, bis die Metallplatte des Belags an der Bremszange anliegt. Vorsicht, dabei kann überschüssige Bremsflüssigkeit aus dem Hauptbremszylinder austreten, fangen Sie diese auf.

  • Entfernen Sie den Deckel (5) durch Lösen der Sicherungsmutter (6).

  • Nehmen Sie die Beläge (2) mit der Rückstellfeder nach oben heraus. Der Sicherungsstift für die Rückstellfeder kann sich lösen und muss später wieder korrekt eingesetzt werden.

  • Reinigen Sie die Bremsanlage und die Teile vorsichtig mit Bremsenreiniger und einem fusselfreien Lappen von Bremsstaub und Schmutz.

  • Setzen Sie die neuen Beläge zusammen mit der Rückstellfeder und dem Sicherungsstift ein.

  • Drücken Sie den Deckel vorsichtig (ohne Gewalt) auf. Ggf. müssen Sie die Beläge per Hand in die korrekte Position bewegen, damit der Deckel ganz herunter gedrückt werden kann.

  • Befestigen Sie den Deckel mit der Schraube und einer neuen Sicherungsmutter M8 (SW 10). Die Mutter darf nur einmal verwendet werden, entsorgen Sie die alte Mutter.

  • Justieren Sie die Beläge analog zum „Nachstellen der Beläge“

Entlüften der Bremsanlage

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  • Stellen Sie vor dem Start des Entlüftens sicher, dass die Pedale korrekt eingestellt sind und sich der Hebel des Hauptbremszylinders (7) in „0“-Stellung befindet.

  • Öffenen Sie den Deckel des Hauptbremszylinders (9) und entfernen Sie die Ausgleichsmembran.

  • Setzten Sie einen Ringschlüssel SW 7 und ein Stück Benzinschlauch auf das Entlüfterventil.

  • Wiederholen Sie die Schritte 1 bis 3 wechselseitig (links/rechts) solange, bis keine Blasen mehr aus dem Entlüfterventil austreten:

    1. Bauen Sie langsam und vorsichtig Druck am Pedal auf und halten Sie den Druck (Achtung, bei schneller Betätigung des Pedals kann Bremsflüssigkeit aus dem Hauptbremszylinder spritzen).

    2. Drehen Sie das Entlüfterventil vorsichtig um ¼-Umdrehung auf und schließen es wieder.

    3. Bewegen Sie das Pedal zurück auf „0“ und prüfen Sie den Bremsflüssigkeitsstand im Hauptbremszylinder. Bei Bedarf auffüllen.

  • Prüfen Sie abschließend den Bremsflüssigkeitsstand, setzen Sie die Ausgleichsmembran ein und drehen Sie den Deckel fest.

Kette schmieren und Kettenspannung einstellen

Sprühen Sie die Kette vor und nach jedem Training mit Kettenspray ein. Halten Sie den Sprühkopf in einem Abstand von 2-5 cm an die Kette und drehen Sie die Hinterachse, um jede Stelle zu fetten. Prüfen Sie die Kettenspannung regelmäßig. Das optimale Kettenspiel beträgt ca. 10 mm in jede vertikale Richtung. Bei zu viel Spiel, spannen Sie die Kette nach. Lösen Sie dazu die unteren vier Schrauben an den Motorbockklammern um ca. 1,5 Umdrehungen, spannen Sie den Kettenspanner vor und ziehen Sie die Schrauben wieder fest. Überprüfen Sie die Kettenspannung an mehreren Stellen, die engste Stelle darf nie weniger als 5 mm Spiel haben. Justieren Sie das Kettenrad bei Bedarf.

Sollten Sie Metallsplitter am Rahmen sehen, ist das meist ein Zeichen, dass sich das Kettenrad nicht mehr in der Flucht des Ritzels befindet. Zur Behebung, müssen Sie beide Schrauben am Kettenrad leicht lösen und das Kettenrad in Position schieben, ein Lineal ist hier hilfreich. Sie können auch, um sicherzugehen, dass das Kettenrad gefluchtet ist, die Achse rückwärts drehen und schauen, ob die Kette mittig auf dem Kettenrad läuft. Achten Sie beim Festziehen des Kettenrades darauf, dass der Abstand der Spalten an beiden Enden gleich groß ist.

⇨ Wichtig: Wenn das Kettenrad neu gefluchtet wird, muss die Kettenspannung überprüft werden.

Zahnriemen

Der Zahnriemen muss stets fest gespannt sein. Halten Sie den Zahnriemen und die Zahnriemenräder sauber und fettfrei. Entfernen Sie Schmutz und Steinchen nach jedem Training. Stellen Sie die Spannung und Laufrichtung des Riemens über die Stellschrauben am Motorbock ein. Lösen Sie dazu die Schrauben (0,5 Umdrehungen) zwischen Motorhalter und Motorbock, richten Sie den Motor über die zwei hinteren Stellschrauben aus und ziehen Sie anschließend die Motorbockschrauben fest und kontern Sie die Stellschrauben.

Reifen

Fahren Sie Reifen nur bis zur Verschleißgrenze und tauschen Sie sie dann aus. Besuchen Sie ein Wartungsseminar beim Reifen-Hersteller oder autorisierten Händler, wenn Sie die Wartung selbst durchführen.

Wir empfehlen den Einsatz von BEBA Slalom eVersion Reifen (blau), um die bestmögliche Performance und Akkulaufzeit zu erreichen.